Regelrecht „erschrocken“ zeigte sich SPD-Stadtverordneter H.-J. Tritschler über das Ausmaß der am nördlichen Schulzenberg abgelagerten Erdmengen. „Die Landschaft wirkt wie eine Mond- oder Marslandschaft, kaum zu glauben, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht“, schreibt das Mitglied des SPD-Ortsvereins Fulda-West.
(Zum weiteren Text und zur Antwort der Stadtbaurätin: Klick auf den Titel des Artikels.)
Mit Sicherheit gebe es gesetzliche Regelungen, wie und wo Bauaushub zu lagern bzw. unterzubringen ist. Das Ausbringen auf Ackerflächen ist dabei nach Kenntnis des Stadtverordneten prinzipiell zwar nicht verboten, dabei dürfte allerdings die Menge eine wichtige Rolle spielen.
In diesem aktuellen Fall handelt es sich um ein immenses Volumen, so dass hier nur eine Großbaustelle in Frage kommt. Die unmittelbare Nähe zum Industriegebiet Fulda-West lege die Vermutung nah, dass dieser Erdaushub von der dortigen Baustelle stammt. Um hier Klarheit zu erhalten, hatte der Stadtverordnete bei der Stadt angefragt, wer dort den Erdaushub entsorgt, wer diese Maßnahme genehmigt habe und ob das Ganze den gesetzlichen entspricht.
Die Stadt schien selbst überrascht und werde den Vorgang prüfen, so die unmittelbare Antwort. Tritschler zeigt sich gespannt, wie sich alles Weitere entwickeln wird. Man könne davon ausgehen, dass in absehbarer Zeit eine weitere Großbaustelle im Industriegebiet Fulda-West entstehen wird. Wenn dann der Aushub auf die gleiche Art und Weise verarbeitet werden würde, hätte das dann entscheidenden Einfluss auf den Charakter der Landschaft.
Sinnvoller wäre es, wenn derartige Mengen für Schallschutzmaßnahmen an kritischen Stellen genutzt würde. So wäre es beispielsweise bestimmt möglich gewesen, das Messegelände im Stadtteil Fulda-Galerie gegenüber der angrenzenden Wohnbebauung lärmtechnisch abzusichern um die Funktionalität des Messegeländes zu erhöhen.
Der SPD-Ortsverein wartet jetzt mit Spannung die Antwort der Stadt ab. „Dann wir man weitersehen“, heißt es zum Schluss der Pressemitteilung.
Antwort aus dem Büro der Stadtbaurätin
Sehr geehrter Herr Tritschler,
bei der Ablagerung von Erdaushub handelt es sich um landwirtschaftlich wertvollen Lößlehmboden, der mit Zustimmung des Landwirtschaftsamtes auf landwirtschaftliche Flächen zur Bodenverbesserung aufgebracht wird. Diese Maßnahme wurde ordnungsgemäß beantragt und es sind mehrere Fachämter des Baudezernats in verschiedenen Belangen beteiligt.
Die an Feldwegen hierbei entstehenden Schäden werden sowohl zwischendurch als auch nach Abschluss der Maßnahme von der ausführenden Firma wieder beseitigt. Im Hinblick auf den Naturschutz wurde geprüft, dass die aufzufüllenden Bereiche außerhalb des Landschaftsschutzgebietes liegen.
Die Stadt ist also durchaus nicht überrascht – wie wir Ihrer Veröffentlichung in einer regionalen Online-Zeitung entnehmen konnten. Es gehört vielmehr zur üblichen Vorgehensweise im Baudezernat, fachliche Anfragen zunächst den betroffenen Fachämtern zur Stellungnahme zu geben, bevor sie beantwortet werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch wirklich der aktuelle Sachstand kommuniziert wird.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag